Was ist ein Autopilot für Boote?
Bei einem Autopiloten handelt es sich um eine automatische Steuerungsanlage für Segelboote, Motorboote und Yachten. Sie als Kapitän geben den Kompasskurs vor. Die Steuerung können Sie entspannt Ihrem Autopilot System überlassen. Der Autopilot berechnet aus unterschiedlichen Datenquellen wie einem elektronischen Kompass, externen NMEA2000 Datenquellen wie Windsensoren und GPS-Daten den aktuellen Kurs. Bei Bedarf korrigiert er diesen ohne Ihr menschliches Zutun nach. Zur Auswahl stehen drei unterschiedliche Autopilot Systeme:
- Pinnenpiloten,
- Radpiloten und
- Einbaupiloten
Welches Autopilot System für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Generell lässt sich sagen: Für kleine Boote und gemütliche Schönwetterfahren genügt ein Pinnen- oder Radpilot. Für Abenteuer auf hoher See sollte es ein Einbaupilot sein. In unserem Sortiment finden Sie die ideale Selbststeueranlage und weiteres Bootszubehör für Ihren Schiffstyp. Sehen Sie sich im Menü unter „Autopilot“ die verschiedenen Systeme an. Viele moderne Selbststeueranlagen lassen sich unkompliziert nachrüsten.
Was ist eine Pinne und was ist ein Pinnenpilot?
Die Pinne ist ein Teil der Ruderanlage. Sie wird auch als Helmstock oder Ruderstock bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Hebel, mit dem Sie das Boot steuern. Der Pinnenpilot gehört zu den elektrischen Selbststeueranlagen. Es gibt fünf Pinnenpiloten von zwei Herstellern (Simrad und Raymarine) auf dem Markt: den ST1000+ und den ST2000+ von Raymarine und drei Modelle von Simrad: TP10, TP22 und TP32. Beide Marken nutzen nahezu identische Einbaumaße. Dadurch ist es problemlos möglich, zwischen den Autopilot Systemen auf Ihrer Segelyacht zu wechseln.
Wie funktioniert ein Autopilot im Boot? Wie erhält der Autopilot seine Daten?
Ein Autopilot-System für Segel- oder Motorboote besteht aus verschiedenen Komponenten:
- Autopilot-Antrieb: Dieser kümmert sich um die Einstellung des Ruders.
- Kompass-Sensor: Ein Sensor erfasst die Schiffsbewegungen und liefert die Daten, die zur Berechnung der Ruderbewegung nötig sind.
- Kurscomputer: Hier werden alle Daten verarbeitet. Der Autopilot-Computer ist das Herzstück des Systems. Er prüft den Kurs, passt ihn bei Bedarf an und stellt den Autopilot-Antrieb ein.
- Autopilotdisplay: Über das Bedienelement nehmen Sie alle nötigen Einstellungen manuell oder per Fernbedienung vor.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Autopiloten beziehungsweise Selbststeueranlagen: Entweder die Autopilot Steuerung arbeitet mit Strom oder mit Windenergie.
Autopiloten mit Windenergie oder Strom?
Die elektrische Variante nutzt einen eingebauten Kompass. Weicht das Boot vom Kurs ab, sorgt ein Elektromotor dafür, dass das Steuerrad oder die Pinne zum Gegenhalten gezwungen wird. Bei der Windanlage steuert eine Windfahne ein separates Ruderblatt an oder bewegt das Ruder des Schiffes.
Die Windfahne ist ein längliches Sperrholzbrett beziehungsweise ein stoffbespannter Rahmen. Wenn diese Platte mit der Vorderkannte in den Wind gestellt wird, bietet sie Widerstand. Falls das Boot seinen Kurs eigenmächtig verändert, drückt der Wind auf die Platte. Diese ist an einer Achse aufgehängt, wodurch sie sich neigt. Das Ruder wird durch diese Neigung bewegt und das Boot stellt seinen vorherigen Winkel zum Wind wieder ein.
Eine Windselbststeueranlage hält also den eingestellten Winkel zum Wind. Sollte der Wind sich drehen, ändert sich allerdings auch der Kurs. Das heißt, dass Sie in dem Fall die Segelstellung anpassen müssen. Ein elektrisches System hält den eingestellten Kurs. Allerdings benötigt es Strom. Aus diesem Grund greifen Langfahrtsegler auf Windanlagen zurück, wenn sie keinen eigenen Strom an Bord produzieren.
Was ist eine Pinnensteuerung?
Eine Pinnensteuerung steuert das Boot mit einem Helmstock oder Ruderstock. Dieser wird als „Pinne“ bezeichnet. Die Pinnensteuerung ist eine direkte Steuerung. Auf größeren Booten und Schiffen gibt es in der Regel ein Steuerrad, mit dem die gewünschte Richtung eingeschlagen wird. Bei einer Pinnensteuerung steuern Sie in die entgegengesetzte Richtung. Wenn Sie nach Steuerbord drehen möchten, muss die Pinne nach Backbord gelegt werden – und andersherum.
Ein Pinnenpilot eignet sich vor allem für Schönwetterfahrer. Wenn Sie mit einem Angelboot, einer Jolle oder einem Kleinsegler unterwegs sind, ist dieses Autopilot-System eine Entlastung. Bei der Pinnensteuerung übernimmt eine elektrische Schubstange die mechanische Einwirkung auf die Pinne. Diese Systeme sind günstig in der Anschaffung und unkompliziert zu montieren. Allerdings bieten Pinnenpiloten keinen starken Antrieb. Darum eignen Sie sich nicht bei starkem Wellengang.
Was sollte ein Autopilot für Schiffe haben? Kann man sein Boot mit einem Autopiloten nachrüsten?
Ein Autopilot lässt sich nachrüsten. Die Investition lohnt sich. Zwar können Sie Ihr Boot auch manuell steuern. Aber ein Autopilot bietet zahlreiche Vorteile. Sie können Autopiloten beispielsweise für lange Segeltörns, Regattasegeln und Bootsangeln einsetzen:
- Wenn Sie mit einer überschaubaren Crew unterwegs sind, brauchen Sie keine ständige Ruderwache mehr.
- Bei einer Segelregatta kann das schnelle Reagieren des Autopiloten über Sieg und Niederlage entscheiden.
- Beim Angeln und Cruisen haben Sie die Hände frei, weil sich Ihr Autopilot darum kümmert, dass Sie nicht vom Kurs abkommen.
Warum lohnt sich ein Autopilot?
Ein Autopilot ist eine unschätzbare Hilfe bei der Navigation Ihrer Yacht beziehungsweise Ihres Segelbootes. Die Kalibrierung übernimmt ein modernes System inzwischen komplett selbstständig. Autopilot Systeme bieten neben Bequemlichkeit auch Sicherheit an Bord:
- Ein Autopilot hält den Kurs. Sie können sich auf andere Boote, Yachten, Schiffe und eventuelle Gefahrenquellen konzentrieren.
- Durch die stabile Beibehaltung des Kurses sinkt das Risiko, mit anderen Wasserfahrzeugen zusammenzustoßen.
- Sie behalten auch bei schlechter Sicht die Orientierung.
- Der Einsatz eines Autopiloten bedeutet eine Arbeitserleichterung.
- Sie können sich mit anderen Aktivitäten beschäftigen, während Ihr Boot den Kurs hält.
Kaufberatung: So findet man den richtigen Autopiloten für sein Boot
Machen Sie sich vor einem Kauf die wichtigsten Daten Ihres Bootes bewusst:
1. Verdrängung beachten
Hier ist eine realistische Einschätzung gefragt. Die Herstellerangaben liegen häufig unter dem tatsächlichen Wert. Nennt der Hersteller eine Verdrängung von 10 Tonnen, sollten Sie 20 Prozent für die Beladung einrechnen. Kalkulieren Sie am besten 12 Tonnen ein.
2. Autopiloten passend zum Antrieb wählen
Der Antrieb darf nicht überlastet werden. Der Autopilot sollte in der Lage sein, das Ruderblatt zügig umzulegen. Allerdings darf der Autopilot auch nicht zu groß sein. Sonst schaukelt Ihr Boot sich bei Kurskorrekturen schnell auf.
3. Stärke des Antriebs an die eigenen Bedürfnisse anpassen
Sind Sie auf der Suche nach einem Autopiloten für kleine Segelboote und Fahrten bei gutem Wetter? Dann reicht ein sogenannter Cockpitpilot (Pinnenpilot oder Radpilot). Diese Varianten sind leicht zu montieren und günstig in der Anschaffung. Allerdings eignen sich diese Autopilot Systeme nicht für große Boote oder starken Wellengang auf hoher See.
Anders sieht es bei Einbaupiloten aus: Diese Autopiloten sind für eine zuverlässige Steuerung auch bei hohem Seegang konzipiert. Mit einem hydraulischen Linearantrieb und einem entsprechenden Schub gelingt es Ihnen, eine Yacht mit einer Verdrängung von rund 30 Tonnen auf Kurs zu halten.
Den richtigen Autopiloten auswählen
Sie träumen von abenteuerlichen Langfahrten, aufregenden Regatten oder gemütlichen Nachmittagstörns?
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